„Schmerzen entstehen nur dort, wo Qi und Blut nicht fließen.“
In Ostasien und Südostasien wird Gua Sha als Heilmethode verstanden. Wörtlich
bedeutet es etwa so viel wie „nach Cholera schaben“. Wenn man sich online Bilder
dazu ansieht, versteht man auch, wieso: Denn Gua Sha ist eine Reiz-Therapie, bei
der die Haut mithilfe eines Schabers besonders beansprucht und gereizt wird. Erst
durch dieses Verfahren kommen Muskelknötchen in der Haut zum Vorschein, die so
punktuell behandelt werden können. Grundsätzlich kann man Gua Sha am ganzen
Körper anwenden.
Bevor die tatsächliche Reizmassage beginnt, wird der zu behandelnde Bereich
eingesalbt. Dadurch soll eine Belüftung der Meridiane bewirkt werden, das Blut
erfrischen und Blockaden lockern.
Nun wird die abgerundete Kante eines Jadeschabers auf die Haut gedrückt
und über die Muskeln und Meridiane gezogen – so lange, bis durch die starke
Reibung eine Hautrötung entsteht. Dadurch sollen die Lymphe aktiviert und
Körperabfälle wie Schlacke aus dem Körper geleitet werden und gleichzeitig
die Entspannung gefördert und das Immunsystem verbessert werden.
Durch dieses Verfahren wird die Haut aber nicht nur oberflächlich gereizt: Es kann
zur Qi und Blutstagnation kommen, Verhärtungen und Verklebungen im Gewebe,
Petechien (punktuelle Blutungen) und Ekchymosen (fleckenartige Blutungen)
können entstehen. Man erkennt sie an tiefroten, blutgerinselartigen Knötchen. Je
dunkler sie erscheinen, desto mehr Giftstoffe befinden sich im Körper.
Diese Gefäßveränderungen in der Haut werden nun vom Therapeuten punktuell
ausmassiert, damit das Qi im Körper wieder fließen kann.
Die Hautrötungen bestehen anschließend bis zu vier Tage, aber Patienten
empfinden bereits direkt nach der Behandlung große Erleichterung.
Nach der Behandlung bleiben nicht nur blaue Flecken und Hautrötungen bis zu vier
Tagen bestehen. Es passieren weiter Prozesse im Körper. Manche Patienten
erzählen von einer leichten Müdigkeit, die sie überkommt. Deshalb ist es sinnvoll,
sich nach der Behandlung etwas auszuruhen.
Durch die Durchblutungsförderung wird außerdem der Stoffwechsel aktiviert, was
bedeuten kann, dass man plötzlich häufig auf die Toilette muss. Es kann zudem zu
einer Veränderung im Urin und Stuhl kommen: stärkerer Geruch, dunklere Farbe.
Das passiert, weil der Körper entgiftet und Schlacke ausspült. Nach der Behandlung
sollte man deshalb ausreichend Wasser oder auch Tee trinken.
Ein weiterer Nebeneffekt: Glückshormone. Patienten erzählen oft davon, dass sich
ein paar Tage nach der Behandlung viel bessere Stimmung und Wohlbefinden
einstellt. Durch die Entlastung des Stoffwechsel werden wieder vermehrt Endorphine
ausgeschüttet, was diesen Effekt erklärt.
Anwendungsgebiete:
Rückenschmerzen
Schulter- und Nackenschmerzen
Sehnen und Bänder-Entspannung
Stoffwechselanregung
Aktivierung des Immunsystems
Ausleitung von Säuren und Toxinen
Bewegungseinschränkungen
Kopfschmerzen, Migräne